Die Statistik belegt, dass immer mehr Familien unterschiedlichster Herkunft in unserem Stadtteil leben. Die Erstsprache dieser Familien ist nicht deutsch. Kinder wachsen, bis zum Eintritt in die Kita, in den meisten Fällen mit der Muttersprache der Eltern auf. Durch die Beobachtungen im alltäglichen Zusammensein mit den Kindern wird deutlich, dass auch immer häufiger deutschsprachige Kinder Sprachdefizite aufweisen.
Sprache spielt im Entwicklungsprozess der Kinder eine ganz wichtige Rolle. Deshalb muss die Förderung der kindlichen Sprachentwicklung möglichst früh beginnen. Kindern, die Deutsch altersgemäß beherrschen, fällt das Lernen leichter. Gute Deutschkenntnisse sind eine Grundvoraussetzung für den späteren Erfolg in der Schule und im Beruf. Sprache ist der Schlüssel für bessere Bildungschancen.
Aus diesem Grund ist die frühe Sprachförderung ein Schwerpunkt im Familienzentrum Hagen- Mitte. In unseren Kindertageseinrichtungen beobachten und dokumentieren wir zweimal jährlich und zusätzlich nach Bedarf den aktuellen Entwicklungsstand eines jeden Kindes.
Speziell bei der Sprachförderung überprüfen wir, ob die Sprachentwicklung eines Kindes aus pädagogischer Sicht altersgemäß ist und ob es die deutsche Sprache hinreichend beherrscht. Dabei lässt sich allerdings nicht überprüfen, ob möglicherweise eine medizinisch begründete sprachtherapeutische Förderung (z.B. Logopädie) nötig ist. In diesem Fall raten wir den Familien den Kinderarzt aufzusuchen.
Da es erstmalig im Jahr 2015 kein Sprachstandsfeststellungsverfahren Delfin IV mehr gibt, wird zusätzlich zur alltagsintegrierten Sprachförderung ein neues Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren in unseren Einrichtungen etabliert. Derzeit werden in NRW Multiplikatoren/ Innen ausgebildet, um die verschiedenen Verfahren vorzustellen und um das vom Träger ausgewählte Verfahren an die Kita Teams zu transportieren und zu schulen.